top of page
  • Christine Schermacher
  • Oct 22
  • 4 min read
natürliche Alternativen Kosmetik und Haushalt

Wie Umweltgifte unser Hormonsystem beeinflussen und was du tun kannst

Hast du dich schon einmal gefragt, warum hormonelle Beschwerden wie PMS, Zyklusunregelmäßigkeiten oder Schilddrüsenprobleme heute so häufig sind?

Ein Teil der Antwort liegt nicht in uns – sondern um uns herum.

Täglich kommen wir in Kontakt mit chemischen Stoffen, die unbemerkt in unseren Hormonhaushalt eingreifen. Diese sogenannten Hormondisruptoren – oder auch endokrine Disruptoren – sind in Kosmetik, Plastik, Reinigungsmitteln, Kleidung, Lebensmitteln und sogar in der Luft enthalten.

Doch keine Sorge: Wenn du verstehst, wo sie lauern und wie du sie Schritt für Schritt reduzieren kannst, gewinnst du ein großes Stück hormonelle Freiheit zurück.


Was sind Hormondisruptoren überhaupt?

Hormondisruptoren sind chemische Substanzen, die die Wirkung unserer körpereigenen Hormone nachahmen, blockieren oder verändern. Sie greifen in das fein abgestimmte Netzwerk des hormonellen Systems ein – also genau in das System, das unseren Zyklus, die Fruchtbarkeit, die Schilddrüse, den Stoffwechsel und sogar unsere Stimmung reguliert.

Diese Stoffe wirken oft schon in kleinsten Mengen – ähnlich wie Hormone selbst – und können besonders in sensiblen Lebensphasen (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre) starke Auswirkungen haben.


Wie sie unseren Hormonhaushalt beeinflussen

Hormondisruptoren können:

  • die Produktion bestimmter Hormone stören,

  • die Wirkung von Hormonen im Körper blockieren oder verstärken,

  • den Abbau und Transport von Hormonen verändern,

  • die Rezeptoren in Zellen beeinflussen, an die Hormone normalerweise andocken.

Das führt oft zu einem Ungleichgewicht, z. B. zu einer relativen Östrogendominanz, die sich durch PMS, Brustspannen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme oder Zyklusstörungen äußern kann.


Wo sich Hormondisruptoren überall verstecken

Viele dieser Stoffe sind unsichtbar und begegnen uns tagtäglich – in Produkten, die wir selbstverständlich benutzen. Hier sind die häufigsten Quellen im Alltag:


1. Kosmetik & Körperpflege

Viele herkömmliche Produkte enthalten Stoffe, die hormonell wirken können.

Typische Inhaltsstoffe:

  • Parabene (Konservierungsstoffe, z. B. Methylparaben, Propylparaben)

  • Phthalate (in Parfüms und Weichmachern, oft hinter „Fragrance“ oder „Parfum“ versteckt)

  • Triclosan (antibakterieller Zusatzstoff in Zahnpasta, Seifen, Deos)

  • UV-Filter (z. B. Benzophenon-3 oder Oxybenzon in Sonnencremes)

Alternativen:

  • Naturkosmetik mit Zertifikaten

  • Produkte ohne synthetische Duftstoffe, Parabene oder Silikone.

  • Feste Seifen, natürliche Öle (z. B. Jojoba, Mandel, Kokos) als Körperpflege.


2. Kunststoffe & Verpackungen

Kunststoffe sind eine der größten Quellen hormonaktiver Substanzen.

Problemstoffe:

  • Bisphenol A (BPA) und verwandte Stoffe wie BPS in Plastikflaschen, Dosenbeschichtungen, Thermopapier (Kassenbons).

  • Phthalate als Weichmacher in Folien, Spielzeug, PVC.

Alternativen:

  • Glas, Edelstahl oder Keramik statt Plastikflaschen.

  • Lebensmittel in Glasbehältern aufbewahren.

  • Keine heißen Speisen oder Getränke in Plastik erhitzen (auch nicht in der Mikrowelle).


3. Haushalts- & Reinigungsmittel

Viele Reiniger enthalten Duftstoffe, Lösungsmittel oder Weichmacher mit hormoneller Aktivität.

Alternativen:

  • Natron, Zitronensäure, Essig und Kernseife sind altbewährte, effektive und hormonfreundliche Helfer.

  • Verzichte auf synthetische Duftsprays oder Raumparfums – lieber natürliche ätherische Öle verdünnt im Diffuser verwenden.


4. Textilien & Kleidung

Chemikalien werden verwendet, um Kleidung knitterfrei, wasserabweisend oder farbintensiv zu machen. Einige davon wirken hormonaktiv.

Alternativen:

  • mache dein Waschmittel selbst - hormonfreundlich und effektiv :-)

  • Neue Kleidung vor dem ersten Tragen immer waschen.


5. Lebensmittel & Pestizide

Pestizide und Herbizide können hormonell wirksam sein. Auch Lebensmittelzusatzstoffe oder Rückstände aus Verpackungen spielen eine Rolle.

Alternativen:

  • So oft wie möglich Bio-Lebensmittel wählen.

  • Obst und Gemüse gründlich waschen oder schälen.

  • Weniger verarbeitete Produkte essen (je natürlicher, desto besser)

  • Beim Kochen Holz, Glas oder Edelstahl statt beschichteter Pfannen (Teflon) bevorzugen.


💡 Schritt für Schritt zur Veränderung

Der Gedanke, dass „überall Schadstoffe lauern“, kann erstmal überwältigend wirken – aber es geht nicht um Perfektion, sondern um Bewusstheit und kleine Schritte.

Schon kleine Veränderungen summieren sich zu einer spürbaren Entlastung für deinen Körper.


Hier ein möglicher Weg:

Schritt 1: Bewusstsein schaffen

Lies Etiketten, informiere dich über Inhaltsstoffe, erkenne typische Problemstoffe.

Schritt 2: Produkte aufbrauchen – nicht wegwerfen

Ersetze nach und nach, wenn etwas leer ist. So bleibt der Umstieg nachhaltig und bezahlbar.

Schritt 3: Prioritäten setzen

Beginne dort, wo du am meisten Kontakt hast:→ Trinkflasche, Kosmetik, Deo, Duschgel, Küchenutensilien.

Schritt 4: Natürlich reinigen und pflegen

Lerne, wie einfach man Hausmittel (Essig, Natron, Zitronensäure) effektiv nutzen kann.

Schritt 5: Unterstütze deinen Körper beim Entgiften

Eine ausgewogene Ernährung, viel Wasser, Bewegung, Schwitzen und ausreichend Schlaf helfen, Schadstoffe abzubauen. Auch Leber und Darm spielen hier wieder eine Schlüsselrolle.


Warum das wichtig ist – besonders für Frauen und Mädchen

Unser Hormonsystem ist fein abgestimmt und reagiert sensibel auf äußere Einflüsse. Frauen sind dabei besonders betroffen, weil viele hormonaktive Substanzen östrogenähnlich wirken. Das kann PMS, Zyklusstörungen, unerfüllten Kinderwunsch oder sogar Wechseljahresbeschwerden verstärken.

Indem du deinen Alltag bewusst „entstörst“, tust du nicht nur etwas für deine Hormone – sondern auch für dein langfristiges Wohlbefinden, deine Energie und dein inneres Gleichgewicht.


Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung

Chemische Hormondisruptoren sind heute fast überall – aber du kannst selbst entscheiden, wie viel du davon in dein Leben lässt.

Jede bewusste Entscheidung – für Bewusstsein im Alltag – ist ein Schritt hin zu hormoneller Balance.

Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern liebevoll Verantwortung zu übernehmen – für dich, deinen Körper und die Umwelt.

Mit jedem Einkauf, jedem natürlichen Produkt und jeder bewusst gewählten Alternative schaffst du Veränderung – für dich und deine Familie um dich herum.

Comments


Commenting on this post isn't available anymore. Contact the site owner for more info.
bottom of page